Körpermechanik und Biomotorik

 – und warum wir zur Körperplastizität beides brauchen

Weil die Biomotorik des Pferdes vom Menschen nicht beeinflussbar ist, löst sie alle unsere menschlichen Fragen und Unsicherheiten. Sie gibt dem Pferd die Verantwortung über seinen Körper wieder. Die Biomotorik hat eine alles umfassende Logistik, eine Informationsverbreitung, ein Selbstkontrolle und Körperwahrnehmung, die um soviel feiner, exakter, allumfassender ist, wie all das menschliche Wollen. Die Biomotorik bedeutet für das Pferd die Rückkehr  zu seinen, angeborenen, natürlichen Wurzeln. Aber auch für uns tut die Biomotorik des Pferdes etwas – denn es verbindet uns buchstäblich „in den Tiefen des Körpers“ mit dem Pferd.

Der Adlerblick der Biomotorik

Mit dem allumfassenden Adlerblick – der Sichtweise der Biomotorik verstehen Sie immer besser, warum das Biomotorische Training keine Muskeln trainieren muss, sondern die Bewegungsfähigkeit der Wirbel und die angeborenen Muskelstraßen der Gliedmaßen nutzt. Diese Bewegungen im Körper hervorzurufen geht nur über die Biomotorik des individuellen Körpers – die eigene Körperwahrnehmung, die über die Nervensysteme aufgerufen wird.

Die Begrenzungen auflösen

Negative Bewegungen, die den Pferdekörper beschädigen, geraten in den Hintergrund, und werden immer schwächer, bis sie schließlich ganz verschwunden sind. Je stärker die Einbindungen eines Pferdes sind und je schwächer die Strukturen des Pferdes, desto länger dauert dieser Wiedervernetzungsprozess. Aber der Regenerationsprozess begleitet das Pferd von nun an sein Leben lang und das schöne ist, buchstäblich ab dem ersten Moment empfindet das Pferd „Erleichterung“. Erleichterung – weil es von festgehaltenen, eingebundenen Bewegungen – die oft schmerzhaft sind – befreit wird.

Wenn die äußeren Anforderungen, der Druck und Belastungen zu groß sind, verliert das Pferd seine Verbindung zum inneren Körper, seinen organischen Bewegungen, den unbewussten Bewegungen und seinen Reflexbewegungen und beginnt sich in den Gewohnheitsbewegungen aufzuhalten. Diese Muskelstraßen sind sehr bequem für den Körper und wenn die Anforderungen zu groß sind, ist das ein Schutzmechanismus für den Körper, den er aber auch wieder aufgeben sollte, weil die Folgen immens sind.

 Die Biomotorik bietet uns damit den Königsweg für den Pferdekörper an, und ist das Beste, was  wir als Mensch dem Pferd machen können. Das Pferd empfindet natürlich die Zuarbeit des Menschen für sein leichteres Bewegen und natürlich wie gut ihm diese Bewegungen tun. Auf der anderen Seite wird das Pferd gerade durch die Freiheit in seinem Körper immer dialogfähiger und kann in einen immer tieferen Körperaustausch mit dem Menschen kommen. Und warum? weil der Mensch die Bewegungen des Pferdekörpers nun reflektieren kann – das nennt man Interaktion.

Die Wirbelkette des Pferdes – das „unbekannte“ Wesen

Mit Hilfe der Biomotorik sorgen wir dafür, dass die einzelnen Wirbel der Pferdewirbelkette „entbunden“ werden, das heißt, mit den eigenen Bewegungen löst sich das Pferd von einschränkenden Strukturen die den Wirbeln den Handlungsspielraum  nehmen – damit jeder Wirbel der Wirbelkette, den ihm zugedachten Platz und Raum bekommt, den er für eine Vernetzung im Körper braucht.

Auf dieser Webseite möchte ich Sie an einen natürlichen Umgang mit dem Pferd heranführen – nämlich an den mit seinem EIGENEN Körper – mit SEINER Biomotorik. Ich werde versuchen, Ihnen die Biomotorik  allgemein und im speziellen so gut es mir möglich ist, zu erklären, Ihnen aber auch Schritt für  Schritt Anweisungen zu geben, mit denen Sie ihr Pferd in seine eigene Biomotorik bringen können. Und sie können, wenn Sie möchten, mit mir in „die Tiefe“ gehen. Wie ich finde, eine faszinierende Welt der Pferdebewegung, in der man zwangsläufig ein anderes Verständnis für die „Bedürfnisse“ des Pferdes bekommt.

Ich würde mich freuen, wenn Sie mich auf dieser Reise in die Körperwelt des Pferdes begleiten. Durch und mit der Biomotorik können wir erleben, wie intakt das alte Band der Verbindung zwischen Pferd und Mensch immer noch sein kann und das die Funktionalitäten des Pferdes die stärksten Verbündeten sind, um das geheime Band, das zwischen Mensch und Pferd besteht, und das vielleicht ein bisschen fadenscheinig geworden ist, wieder zu einer stabilen, sicheren und vertrauten Verbindung zu  machen.